Feierliches Programm erinnerte an die Opfer des Zweiten Weltkriegs und mahnte zu Frieden und Verantwortung.

Am 5. Mai 2025 fand auf dem Ottomar-Geschke-Platz eine feierliche Gedenkveranstaltung anlässlich des 80. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs statt – ein bedeutsamer Anlass, um an die Opfer von Krieg und Gewalt zu erinnern und ein starkes Zeichen für Frieden, Demokratie und Verantwortung zu setzen.

Die Veranstaltung begann um 15:00 Uhr und stand ganz im Zeichen des generationenübergreifenden Erinnerns.

Als historisch bedeutsamer Ort mit lokaler wie nationaler Bedeutung besitzt er eine besondere symbolische Kraft innerhalb der regionalen Erinnerungskultur. Nach der musikalischen Eröffnung begrüßte Herr Ingolf Pötsch, Gedenkstättenlehrer und engagierter Vermittler historischer Bildung, die Anwesenden. In seiner Eröffnungsrede sprach er über die geschichtliche Bedeutung des Platzes und erinnerte sowohl an die konkreten Geschehnisse als auch an die ideologische Vereinnahmung, die mit diesem Ort verbunden war.

Ein anschließender musikalischer Beitrag schuf Raum für stille Reflexion, bevor Landrat Frank Steffen das Wort ergriff. In seiner eindrucksvollen Rede betonte er die Wichtigkeit des Erinnerns in einer Zeit, in der die letzten Zeitzeug*innen zunehmend fehlen. Anhand eines konkreten Beispiels aus dem nahegelegenen Heinersdorf erinnerte er an ein dort begangenes Kriegsverbrechen der SS gegen Ende des Krieges. Er rief dazu auf, die Lehren der Vergangenheit ernst zu nehmen, sich aktiv für Frieden und Verständigung einzusetzen und Verantwortung für die Gegenwart und Zukunft zu übernehmen. Besonders hob er die Rolle junger Menschen hervor, die das Gedenken in die kommenden Generationen tragen.

Auch die Jugend kam eindrucksvoll zu Wort: Schülerinnen und Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums trugen eigene Gedanken zur Widerstandskämpferin Sophie Scholl vor und setzten sich kritisch mit der Bedeutung von Zivilcourage auseinander. Im Anschluss rezitierte eine Schülerin des Oberstufenzentrums Oder-Spree das Gedicht „Du darfst es nicht vergessen“ – ein eindringlicher Appell an das individuelle Erinnern und die Verantwortung jedes Einzelnen.

Ein bewegender Höhepunkt war der stille, symbolische Teil der Veranstaltung: Gedenkgebinde wurden niedergelegt und Windlichter entzündet – versehen mit persönlichen Botschaften und Texten gegen den Krieg. Diese stille Geste des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus und des Krieges wurde von einer letzten musikalischen Darbietung begleitet, mit der die Veranstaltung in würdevoller Atmosphäre endete.

Die Gedenkveranstaltung war öffentlich zugänglich und lud Menschen aller Generationen zum Innehalten, Erinnern und zum Dialog ein. In einer Zeit, in der gesellschaftlicher Zusammenhalt und demokratische Grundwerte zunehmend herausgefordert werden, setzte diese Veranstaltung ein klares Zeichen: für die Bedeutung historischer Verantwortung, für die Kraft der Erinnerung – und für den Frieden.

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